HALTER_IN

Wer passt seine Bewegung derjenigen des anderen an? Wer gibt das Tempo vor, und wer läuft nebenher? Leinenund Zügel laden beide Seiten zum Verheddern, zum Stolpern und zum Mitgerissen-Werden ein – zur Hand, bei Fuß, unter und außer Kontrolle. Sie lassen den Abstand von Gegenüber zu Gegenüber als ambivalenten Zwischenraum von Nähe und Distanz aufscheinen. So ist einerseits ab einer gewissen Entfernung voneinander der Blickkontakt gefährdet, während doch andererseits das Anerkennen von Distanzen, von Frei- und Schutzräumen, als Voraussetzung für das Aufbauen eines Verhältnisses zwischen Individuen und auch zwischen Spezies betrachtet werden kann.

Die ortsspezifische Installation arbeitet mit Materialien, die in vorherigen Arbeiten als Hilfsmittel und als Infrastruktur für Installationen benutzt wurden. Verschiedene Charaktere hängen mehr oder weniger schwer in den Seilen, um sich von der Rolle, selbst Stütze zu sein, zu erholen.

Seile, Tinte, Gurte, Abstandsgewirke, Hundeleinenhalter, Metallringe und -haken

TEXT: Ellen Wagner und Alex Hojenski

FOTOS: Fenja Cambeis und Alex Hojenski

Who adapts his movement to the movement of the other? Who sets the pace and who walks alongside? Leashes and reins invite both sides to tangle, to stumble and to be carried along – at hand, at heel, under and out of control. They reveal the distance from one counterpart to the other as an ambivalent interspace of closeness and distance. Thus, on the one hand, eye contact is endangered from a certain distance from each other, while on the other hand, the recognition of distances, of free and protected spaces, can be seen as a condition for building a relationship between individuals and also between species.

The site-specific installation works with materials used in previous works as tools and infrastructure for installations. Various characters hang more or less heavily in the ropes to recover from the role of being a support.

Ropes, ink, straps, mesh fabric, dog leash holder, metal rings and hooks